Großes Fest an der Karl-Bühler Schule

Erweiterungsbau und sanierter A-Bau feierlich eingeweiht

„Um ein Kind zu erziehen, braucht es ein ganzes Dorf.“ Schulrat Jens Drescher vom Staatlichen Schulamt zitierte am Freitagnachmittag das afrikanische Sprichwort bei der Einweihungsfeier des Erweiterungsbaus und des sanierten A-Baus der Karl-Bühler-Schule. Aus dem ganzen „Dorf“ und den kooperierenden Gemeinden der Gemeinschaftsschule waren die Gäste zusammengekommen, um gemeinsam das große Schulfest zu feiern. Die Stühle in der Auwiesenhalle wurden knapp. Sogar die Tribüne wurde geöffnet, um außer Schülern, Eltern, Lehrern und Ehrengästen noch weiteren Besuchern Platz zu bieten. „Der Duft des Neuen“ fasziniere und ziehe an, sagte Konrektorin Gülcim Wingerter in ihrer Begrüßung. Sie freute sich, dass Schule, Gemeinde und Vereine zusammengearbeitet haben, um die große Feier und das bunte Rahmenprogramm auf die Beine zu stellen. Damit wurde auch nachträglich das 50-jährige Bestehen des Schulkomplexes gefeiert.

Die Größe der Investition

„Heute übergeben wir ein Gebäude, das ein wichtiger Beitrag zur Standortqualität unserer Gemeinde ist“, wandte sich Bürgermeister Maik Brandt an die festliche Versammlung. Stolz blicke man auf den neuen Anbau, der nun „N-Bau“ heißt, und auf den von Grund auf sanierten alten „A-Bau“. Mit Gesamtkosten von 4,8 Millionen Euro sei es das größte Einzelvorhaben in der Geschichte der Gemeinde, berichtete er. Neue Fachräume für Physik, Musik und Kunst sowie drei hochwertig ausgestattete Lernbüros seien entstanden. Außerdem wurde ein Notfall-Gefahren-System für die gesamte Schule installiert. Die Internetseite ist mit einem frischen Schul-Logo ganz neu gestaltet. All das seien Schritte, die über 50 Jahre alte Schule auf modernen Stand zu bringen; Planungen für die Sanierung des Schulhofs sind schon beschlossen.

Die Entwicklung der Schule

„Viele Einwohner und ihre Kinder haben in den letzten 50 Jahren in dieser Schule gelernt“, begann Rektor Christian Klapp seine Festansprache. 1967 wurde sie als „neue“ Schule in der Elsenzaue eingeweiht; zum 25. Jubiläum sei sie nach Professor Karl Bühler, dem großen Denk- und Sprachpsychologen aus Meckesheim, benannt worden. Man erinnere sich gut an die früheren Rektoren Humburger, Stoiber, Barth und Weber, von denen zwei unter den Gästen waren. Ursprünglich war es eine Grund- und Hauptschule, dann kam der Werkrealschul-Zweig hinzu. Heute ist sie Gemeinschaftsschule. Sie solle ein Ort des von einander Lernens und der Begegnung sein, sagte der Rektor; die neugestalteten Räume ermöglichten eine dynamische, flexible Pädagogik. Der Landtagsabgeordnete Hermann Katzenstein (Grüne) gratulierte der Schule zum runden Geburtstag. Er lobte das Konzept der Gemeinschaftsschule, in der jedes Kind individuell gefördert werde, und die als Ganztagsschule dem Anspruch einer modernen Gesellschaft gerecht werde. Er versprach, sich für den gestellten Antrag auf Schulbauförderung einzusetzen.

Der Ablauf des Projekts

„Es ist geschafft!“, ergriff der planende und bauausführende Architekt Peter Roggenbau das Wort. Nach dem Spatenstich im Frühjahr 2017 sei im vergangenen Sommer der Neubau auf einer Grundfläche von 13 mal 32 Metern und mit einer Höhe von elf Metern fertiggestellt worden. Seine Nutzfläche betrage 1090 Quadratmeter, dazu komme der total entkernte und sanierte A-Bau mit 990 Quadratmetern. Mit dem früheren Bürgermeister Hans-Jürgen Moos sei das Projekt begonnen worden. Bürgermeister Brandt habe es motiviert weitergeführt. Ausgezeichnet sei über die gesamte Zeit die Zusammenarbeit mit dem Bauamt unter Uwe Schwarz gewesen. Über 50 Firmen waren beteiligt. Nach der intensiven und anstrengenden zweijährigen Bauphase übergab Roggenbau den symbolischen Schlüssel an die Gemeinde. Das war der Moment, auf den alle gewartet hatten und der von jubelndem, anhaltendem Applaus begleitet wurde.

Der Blick in die Räume

Die Türen waren geöffnet für einen Rundgang durch die neuen und die frisch hergerichteten Räume. Hier herrschte bei einem abwechslungsreichen Rahmenprogramm bereits reges Treiben. Das neue Ensemble aus saniertem A-Bau und Erweiterungsbau hat lichtdurchflutete Räume und luftige Flure in warmen Gelbtönen. Breite Durchgänge verbinden die beiden Gebäudeteile. Die verschiedenen Stockwerke sind barrierefrei zu erreichen. Für Schüler und Lehrer gibt es neue Toilettenräume. Die Schulräume sind hell, haben große Fensterfronten und Akustikdecken, die den Geräuschpegel angenehm senken. In den Lernbüros hat jeder Schüler sein eigenes Ordnungssystem; die Klassenzimmer sind mit Regalsystemen und abschließbaren Fächern ausgestattet. Die mediale Ausstattung mit Beamer und WLan gibt in jedem Raum die Möglichkeit, Unterricht abwechslungsreich und modern zu gestalten. Stellwände und Tafeln sind versetzbar; es kann in kleinen Lerngruppen gearbeitet werden. Die Klassenzimmer haben geräumige Nebenräume; den Fachräumen für Physik, Musik und Kunst sind separate Vorbereitungsräume zugeordnet. „Wir kommen mit viel Freude hierher“, wurde der RNZ verschiedentlich von Schülern und Lehrern berichtet.

Text: Inge Hanselmann

Fotos: Wilfried Görlich, Hans Joachim Janik

Vielen Dank…

…allen Gästen der Einweihungsfeier

…den Schülerinnen und Schülern sowie Lehrerinnen und Lehrern der Karl-Bühler-Schule für das bunte Rahmenprogramm

…dem Schulchor, der Sängereinheit 1863 e.V. und der Musikschule Neckargemünd für das musikalische Rahmenprogramm

…den örtlichen Vereinen (Fotoklub Reflex, Meckser Kerweverein, Musikverein Meckesheim, SFZ-Musikzug)

…den Mitarbeiterinnen der Rathaus Centers für die Organisation

…und natürlich dem Bauhof-Team